THG steht für Treibhausgasminderungsquote und ist für Besitzer von Elektroautos sowie für Besitzer von E-Kleinkrafträdern interessant. Sie können dank der Quote einige Hundert Euro pro Jahr verdienen. Was sich hinter der THG-Quote verbirgt und wie sie funktioniert, zeigen wir Ihnen im heutigen Blogbeitrag.  

Förderung klimaschonender Fortbewegungsmittel 

Der Klimawandel und seine Folgen sind weltweit spürbar. Um die negativen Auswirkungen einzudämmen, müssen wir unseren Treibhausgasausstoß reduzieren. Hier kommt die THG-Quote ins Spiel, eine wichtige Maßnahme, um den Klimaschutz voranzutreiben

Ziel der THG-Quote ist es, klimafreundliche Fahrzeugtechnologie günstiger zu machen bzw. Anreize zum Umstieg auf klimafreundliche zu schaffen. Im Gegenzug sollen klimaschädliche Technologien teurer werden. 

Wie funktioniert die THG-Quote? 

Besitzer von E-Autos und E-Kleinkrafträdern können über den sogenannten Quotenhandel Prämien für ihr eingespartes CO2 erhalten.  

Co2-Quote MineralölunternehmenHintergrund: Mineralölunternehmen sind seit 2015 dazu verpflichtet, ihren CO2-Ausstoß, der durch ihre Kraftstoffe verursacht wurde, jedes Jahr reduzieren. Um wie viel, legt die THG-Quote fest und die wird wiederum von der Bundesregierung bestimmt. 2023 beträgt die Quote 8 Prozent, 2030 steigt sie auf 25 Prozent.  

Wenn die Mineralölunternehmen die Quote verfehlen, müssen Sie: 

  • eine Strafe zahlen oder 
  • Emissionsrechte nachkaufen 

Der Preis für die Emissionsrechte richtet sich nach Angebot und Nachfrage am Markt. Bis 2021 profitierten nur Energieversorger von den Emissionsrechten. Sie hatten quasi ihre Vorgaben an CO2-Sparsamkeit „übererfüllt“ und konnten daher Emissionszertifikate an die Mineralölunternehmen verkaufen, also ihr eingespartes Klimagas.  

Seit 2022 profitieren auch E-Auto-Besitzer von der THG-Quote 

Mit jeder Fahrt sparen E-Auto-Besitzer CO2-Emissionen ein und können dafür seit 2022 wie auch die Energieunternehmen eine Prämie erhalten. Wer ein E-Auto fährt, kann seine eingesparten Treibhausgase genauso wie das Energieunternehmen verkaufen.  

Um die Quotenanteile zu ermitteln und E-Auto-Besitzern den Quotenhandel zu erleichtern, ermittelt das Umweltministerium für jedes Jahr: 

  1. den durchschnittlichen Stromverbrauch eines E-Autos 
  2. die Menge der CO2-Emission durch die Stromproduktion des Vorjahres 

Als Einzelpersonen sind E-Auto-Besitzer zwar nicht zum Quotenhandel berechtigt, können aber über Vermittler indirekt am Emissionshandel teilnehmen. Diese Vermittler melden die Fahrzeuge ans Umweltbundesamt, erhalten dafür die Prämie und geben diese an die E-Auto-Besitzer weiter.   

THG-Quote 2023: So viel erhalten E-Auto-Fahrer und so funktioniert‘s 

Dieses Jahr fällt die Quote niedriger aus als 2023, weil 2022 der Anteil fossiler Energie an der Stromproduktion deutlich höher war als 2021. Der THG-Wert für 2023 beträgt 1166,4 kg CO₂-Äquivalent. Der Anbieter mit der höchsten Prämie zahlt derzeit maximal 425 Euro, die untere Grenze liegt bei ca. 300 Euro.  

Um die Prämie über der THG-Quote zu erhalten, gehen Sie wie folgt vor: 

So erhalten Sie die THG-Prämie:  

  1. Sie melden sich bei einem THG-Quoten-Vermarkter an. Eine Übersicht finden Sie z.B. bei ecomento.de: TH-Quote-Anbieter-Vergleich 
  2. Sie laden für die Registrierung eine Kopie des Fahrzeugscheins hoch und geben Ihre Bankdaten an. 
  3. Sie erhalten die Prämie über den Quotenermittler. 

Das müssen Fahrer von E-Kleinkrafträdern bei der THG-Quote beachten 

Wer ein Zweirad der Klasse L1e/L1e-A (bis 45 km/h) fährt, kann ebenfalls in den Genuss der Prämie durch die THG-Quote kommen. Besitzer von E-Kleinkrafträdern müssen hierbei Folgendes beachten: 

Wie beim PKW ist für die Registrierung die Zulassungsbescheinigung, Teil 1 erforderlich. Als Fahrer elektrischer Kleinkrafträder bis 45 km/h besitzt man aber meist keinen Fahrzeugschein, sondern nur ein kleines Versicherungszeichen. Um trotzdem die Prämie zu bekommen, muss eine "freiwillige Zulassung" bei der Zulassungsstelle erfolgen. 

Dafür benötigen Sie: 

  • Personalausweis  
  • EVB-Nummer (von der Versicherung) 
  • Betriebserlaubnis bzw. Gutachten, Kaufvertrag 

Damit kommen auf die Kleinkraftradbesitzer folgende Kosten zu: 

  • Zulassung: ca. 40 Euro 
  • Kennzeichen: ca. 15 Euro 
  • Versicherung pro Jahr: ca. 65 Euro im 1. Jahr, ca. 45 Euro im 2. Jahr, ca. 20 Euro im 3. Jahr 

Die Höhe der Prämie entspricht übrigens der für Pkw, was natürlich in Relation zum Kaufpreis und Verbrauch der Kleinkrafträder recht attraktiv ist.  

Unterschiede bei den THG-Quote-Vermittlern 

Die Vermittler bieten unterschiedliche Erlösmodelle, weshalb auch die Prämien unterschiedlich hoch sind. Oft gibt es die beide Varianten Flexpreis und Festpreis:  

  • Festpreis: Der Vermittler garantiert einen bestimmten festen Preis für die THG-Quote. Er ergibt sich aus einem durchschnittlichen Quotenverkaufspreis.  
  • Flexpreis: Der Preis ergibt sich entsprechend des Echtzeithandels am Quotenmarkt. Der Verkauf erfolgt beim bestmöglichen Tarif.  

Sie sollten bei der Auswahl eines Vermittlers genau darauf achten, welches Erlösmodell angeboten wird, denn das ist nicht bei allen Anbietern eindeutig nachvollziehbar. Außerdem bedeutet die höchste Prämie nicht automatisch, dass es sich dabei um den besten Anbieter handelt.  

Eine Hilfestellung bei der Auswahl des THG-Quoten-Vermittlers bietet die Stiftung Warentest. Sie hat 36 Anbieter geprüft, gibt aber nur für 14 davon eine Empfehlung: Stiftung Warentest – Testergebnisse für THG-Prämie

 

Bildnachweis:  

© Andrii Yalanskyi – stock.adobe.com  

© Gan – stock.adobe.com