Marder mögen niedlich und ungefährlich aussehen, sie können aber immense Schäden im Motorraum verursachen. Wir zeigen Ihnen, wie Sie einen Marderschaden am Auto erkennen, was über die Kfz Versicherung abgedeckt ist und was Sie bei der Schadensmeldung beachten sollten. Außerdem geben wir Ihnen ein paar Tipps, um dem Marderproblem aus dem Weg zu gehen.
Warum Marder bevorzugt in Motorhauben kriechen
Marder sind nachtaktive Tiere und suchen während ihrer Streifzüge nach Nahrung und einem sicheren Unterschlupf. Motorhauben bieten ihnen beides: Wärme und die Möglichkeit, sich in den Motorraum zu verkriechen. Durch dieses Verhalten stellen Marder auch noch kein Problem dar.
Gefahr für Ihr Auto droht jedoch, wenn ein fremder Marder im Revier auftaucht und es sich am oder im Fahrzeug gemütlich macht. Nimmt der Revierbesitzer den fremden Duft wahr, ist es mit der Gemütlichkeit im Motorraum vorbei. Sobald der Marder merkt, dass ein Feind in sein Revier eingedrungen ist, kann er extrem aggressiv werden. In seiner Wut fällt er über Schläuche, Kabel oder Dämmmaterialien her, die mit dem Duft des Kontrahenten belegt sind.
Welche Schäden verursachen Marder?
Marderschäden am Auto können vielfältig sein und reichen von einem zerbissenen Kabel bis zu Totalausfällen beim Motor als Folgeschaden.
Zu den häufigsten Schäden gehören:
Kabel- und Schlauchschäden: Marder beißen gerne Kabel und Schläuche durch, was zu Fehlfunktionen des Motors oder der Elektronik führen kann.
Beschädigte Isolation: Marder reißen oft Dämmmaterial und Isolation aus dem Motorraum heraus, was zu zusätzlichen Geräuschen und schlechterer Isolierung führt.
Verunreinigungen: Marder hinterlassen Kot und Urin, die nicht nur unangenehm riechen, sondern auch Rost und Korrosion verursachen können.
Zerstörte Dichtungen: Marder beißen an Gummidichtungen und Reifen, was langfristig zu Lecks und Reifenproblemen führen kann.
War’s der Marder? So erkennen Sie einen Marderschaden.
Während ein zerbissenes Kabel noch relativ unkompliziert und kostengünstig repariert werden kann, können für Folgeschäden beißwütiger Marder mehrere Tausend Euro anfallen. Sie sollten also möglichst frühzeitig erkennen, ob sich ein Marder an Ihrem Fahrzeug vergriffen hat.
Achten Sie daher auf folgende Spuren:
- Pfotenabdrücke auf der Karosserie oder auf den Scheiben
- strenger Wildtiergeruch
- prüfen Sie den Motorraum auf Bissspuren, sowohl an Kabeln als auch an Isolations- und Gummimatten
Insbesondere während der Paarungszeit der Marder von März bis August sollten Sie in dieser Hinsicht wachsam sein.
Der Schaden kann zudem über technische Auffälligkeiten erkannt werden, z.B.:
- unrunder Motor
- Anstieg der Kühlwassertemperatur
- schwergängige Lenkung
- Motorkontrollleuchte blinkt
- nachlassende Bremskraft
Marderschaden: Übernimmt die Versicherung die Kosten?
Die Kosten für die Beseitigung von Marderschäden können schnell in die Hunderte oder sogar Tausende gehen. Die Versicherung zahlt allerdings nur, wenn Sie eine Teilkasko- oder Vollkasko-Versicherung abgeschlossen haben.
Welche Schäden letztlich in welcher Höhe von den Versicherungsgebern abgedeckt werden, hängt vom jeweiligen Anbieter ab. So werden bspw. Folgeschäden in der Regel nur bis zu einem bestimmten Höchstbetrag beglichen. Auch Selbstbeteiligungen sind möglich.
Versicherungsmeldung beim Marderschaden
Wenn Sie kaskoversichert sind, melden Sie den Schaden so schnell wie möglich der Versicherung. Im Anschluss sollten Sie teure Folgeschäden verhindern und das Fahrzeug entweder gleich zur Werkstatt bringen oder bis zum Werkstatttermin an einem vor Mardern geschützten Ort parken.
Marderschaden vorbeugen: So können Sie Ihr Fahrzeug vor Marderbissen schützen
Hier gibt es einerseits mechanische Mittel, andererseits Geruchsmittel:
Marderschutzgitter: Eine effektive Möglichkeit, Marderschäden vorzubeugen, ist die Installation eines Marderschutzgitters unter dem Auto. Dieses Gitter verhindert, dass Marder in den Motorraum gelangen und dort Schäden verursachen.
Marderspray: Es gibt spezielle Mardersprays, die einen unangenehmen Geruch verbreiten, den Marder meiden. Diese können um den Fahrzeugbereich herum gesprüht werden, um die Tiere fernzuhalten. Allerdings gewöhnen sich die Tiere auch schnell an unangenehme Gerüche.
Hartplastikrohre als Kabelschutz: Diese Rohre werden über die Kabel gezogen und können vom Marder nicht durchgebissen werden.
Ultraschallgeräte: Ultraschallgeräte, die hohe Frequenzen aussenden, können ebenfalls Marder abschrecken. Diese Geräte können im Motorraum oder unter dem Auto angebracht werden.
Garagen: Die sicherste Methode, um Marderschäden zu verhindern, ist das Parken des Autos in einer geschlossenen Garage.
Motorwäsche: Regelmäßige Motorwäschen entfernen die Duftmarken des Marders und verhindern dadurch, dass die Tiere aggressiv werden. Eine Motorwäsche sollte aber immer von einem Fachmann durchgeführt werden.
Bildnachweis:
© stockmotion – stock.adobe.com
© GIBLEHO – stock.adobe.com
© tl6781 – stock.adobe.com