Gesetze sind unerlässlich, um das Zusammenleben in einer Gemeinschaft zu regeln. Das gilt auch für den Straßenverkehr. Doch schaut man sich die weltweite Gesetzeslage rund ums Auto an, begegnen einem immer wieder sehr skurrile Regelungen. Viele davon haben genaugenommen keine Gültigkeit mehr, weil sie lediglich in der Vergangenheit Sinn ergeben haben. Und doch stehen sie immer noch in den Gesetzestexten. 

Hätten Sie z.B. gedacht, dass es Regelungen zur Mitnahme von Gorillas auf dem Rücksitz, zur Benutzung gebrauchter Unterwäsche für die Autopflege oder zum Zuknallen von Autotüren gibt? 

Kuriose Verkehrsregeln in den USA 

Die USA sind besonders reich an skurrilen Regeln für Autofahrer, was an den föderalen Strukturen liegt: 

    • In Oklahoma und Tennessee dürfen Sie während der Fahrt am Steuer keine Comics lesen. 

 

    • Das Schlafen während der Fahrt am Steuer ist in beiden Bundesstaaten ebenfalls untersagt.  

 

    • In Kalifornien darf das Auto auch ohne Fahrer unterwegs sein – aber nur mit maximal 96 km/h. 

 

    • Wenn Sie ein schwarzes Auto besitzen, dürfen Sie damit am Sonntag in Colorado nicht fahren. 

 

    • In Glendale, Arizona dürfen Sie nicht rückwärts fahren.  

 

    • In Alabama ist es verboten, mit verbundenen Augen zu fahren. 

 

    • Sie möchten Ihr Auto mit der gebrauchten Unterwäsche polieren? Keine gute Idee in San Francisco, denn das ist hier verboten.  

 

    • In Detroit, Michigan ist Sex im Auto untersagt. Einzige Ausnahme: Ihr Fahrzeug steht dabei auf dem eigenen Grundstück.  

 

    • In Liberty Corner, New Jersey ist Sex im Fahrzeug zwar erlaubt, aber Sie dürfen währenddessen nicht hupen. 

 

    • Auch in Coeur d'Alene, Idaho besteht das Auto-Sex-Verbot, aber zumindest wird den Erwischten etwas Zeit gegeben: Die Polizisten müssen die Betroffenen zunächst mit der Hupe warnen und anschließend drei Minuten bis zum Zugriff warten. 

 

    • Ein Verbot der tierischen, aber auch sehr absurden Art gibt es in Minnesota: Sie dürfen im Bundesstaat keinen Gorilla auf dem Rücksitz transportieren. 

 

    • Ebenfalls tierisch und absurd: In Florida müssen Sie für einen Elefanten ein Parkticket lösen, wenn er einen Parkplatz belegt. 

 

  • In Kentucky dürfen Frauen zwar mit Bikini Auto fahren, aber nur, wenn sie dabei von einem Polizisten begleitet werden oder einen Schlagstock mitführen.  

Kuriose Autofahrergesetze außerhalb der USA 

Natürlich gibt es auch außerhalb des Landes der unbegrenzten Möglichkeiten zahlreiche skurrile Gesetze rund ums vierrädrige Gefährt. Beginnen wir mit Russland: 

    • In Russland sollten Sie immer darauf aufpassen, dass Ihr Fahrzeug nicht zu verdreckt ist, denn das kostet ein Bußgeld in Höhe von 200 Euro. Allerdings macht das Gesetz keine genauen Angaben dazu, was „schmutzig“ bedeutet bzw. ab welchem Verschmutzungsgrad das Bußgeld zu erwarten ist.  

 

    • In Großbritannien gibt es hingegen eine Regel zum Urinieren: Hier ist es Männern nur gestattet, hinten am Auto zu urinieren, wobei sie gleichzeitig eine Hand auf das Auto legen und der Straße den Rücken zukehren müssen.  

 

    • Nackt Autofahren? Kein Problem in Deutschland. Immerhin ist das Fahrzeuginnere ein Privatbereich. Anders sieht es aber aus, wenn Sie nackt aussteigen möchten: Das wäre ein öffentliches Ärgernis. Werden Sie dabei von der Polizei erwischt, kann Sie das ein Bußgeld von 40 Euro kosten.  

 

    • In der Schweiz greift der Lärmschutz auch beim Auto: Sie dürfen nach 22 Uhr die Autotüren nicht mehr laut zuschlagen. 

 

    • Australien hat dagegen ein Heutransportverbot für den Kofferraum. Taxis dürfen das aber. 

 

    • Schauen Sie in Dänemark unbedingt unter das Auto, bevor Sie losfahren – denn in diesem Land müssen Sie sich vor der Abfahrt vergewissern, dass dort keiner schläft. 

 

    • Ebenfalls in Dänemark gibt es eine harte Strafe für Alkohol am Steuer: Wer mit über zwei Promille erwischt wird, muss seinen Führerschein und auf Dauer auch sein Fahrzeug abgeben. Denn das wird dann versteigert und der Staat erhält den Fahrzeugerlös.  

 

    • Ganz romantisch darf es in Italien nicht werden, zumindest wenn es um das Küssen im Auto in der Stadt Eboli geht. Hier können Sie dafür mit 500 Euro bestraft werden. 

 

    • In Frankreich gelten für „frische“ Autofahrer deutlich strengere Regeln: Sind Sie hier weniger als drei Jahre im Besitz Ihres Führerscheins, müssen Sie sich an folgende Geschwindigkeitsregeln halten: 
    • Autobahn: maximal 110 km/h 
    • Schnellstraßen: maximal 100 km/h 
    • außer Orts: maximal 80 km/h 

     

      • Auch in Bosnien-Herzegowina herrschen strenge Regeln für junge Autofahrer: Wenn Sie unter 23 sind und Ihr Führerschein weniger als ein Jahr alt ist, dürfen Sie zwischen 23 und 5 Uhr nicht fahren. 

     

      • Rauchen ist in Griechenland im Auto streng verboten, sofern Kinder unter 12 Jahren mitfahren. Ein Verstoß wird richtig teuer: bis zu 1.500 Euro! 

     

      • Während dieses Gesetz ja noch nachvollziehbar ist, erscheint die Regelung zu Halteverbotsschildern in Griechenland ziemlich seltsam: Schilder mit einer senkrechten Linie gelten in ungeraden Monaten, Schilder mit zwei senkrechten Linien in geraden Monaten.  

     

      • Ebenfalls ums Parken geht es in Schweden, allerdings um das Langzeitparken: Steht das Fahrzeug mehr als fünf Tage auf einem öffentlichen Parkplatz, muss man damit rechnen, dass das Auto abgeschleppt wird. Das Wenigfahren könnte hier also ganz schön teuer werden.  

     

      • Um die schnelle Bußgeldzahlung dreht sich folgendes Gesetz in Spanien: Wer innerhalb von 20 Tagen die Forderung aus dem Bußgeldbescheid begleicht, kann bis zu 50 Prozent Rabatt auf den Betrag erhalten.  

     

      • In Slowenien gibt es jedoch gar keine Wartezeit bzgl. des Bußgeldes: Wer von der Polizei zu einer Bußgeldzahlung aufgefordert wird, muss den Betrag sofort begleichen. Sollte der Fahrer kein Bargeld dabeihaben, müssen sowohl der Ausweis als auch das Fahrzeug sofort abgegeben werden.  

       

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